Abschlussbericht zu MeatTheStandards veröffentlicht
Das Projekt MeatTheStandards des Europäischen Gewerkschaftsbunds EFFAT hat seinen Abschlussbericht vorgelegt. Danach haben sich seit Covid schon viele Verbesserungen für die Fleischarbeiter*innen in ganz Europa auf nationaler Ebene ergeben. Klar ist aber auch: Der Sektor wird weiterhin herausfordernd bleiben und gewerkschaftliche Aktionen brauchen, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der großen Mehrheit der Beschäftigten zu verbessern.
Im Folgenden ein komprimierter Auszug aus dem Abschlussbericht:
- In den letzten vier Jahren konnten wir durch unsere Konzentration auf die Fleischindustrie deutlich zeigen, dass gute Arbeitsbeziehungen und mutige Tarifverträge bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, bessere Gesundheits- und Sicherheitsstandards und mehr direkte Beschäftigung bedeuten.
- Die unermüdlichen gewerkschaftlichen Aktionen haben, wie im Bericht gezeigt, viele Verbesserungen für die Beschäftigten des Fleischsektors in den verschiedenen Ländern gebracht.
- Die wirtschaftlichen Aussichten auf weitere Konzentrationen, Umstrukturierungen und Übernahmen in der Branche können daher nur bedeuten, dass die Gewerkschaften die Probleme aufgreifen und die Arbeitnehmer*innen in diesen Situationen begleiten.
- Auf europäischer Ebene muss EFFAT dafür sorgen, dass das neue Europäische Parlament und die neue Europäische Kommission unsere EFFAT-Forderung nach einer Richtlinie über Arbeitsvermittler*innen und faire Arbeitsbedingungen in den Unterauftragsketten aufgreifen. EFFAT und ihre Mitgliedsorganisationen werden dieses Thema aktiv auf die europäische Agenda setzen.
- Ein weiterer Weg, den es zu nutzen gilt, sind die Melde- und Sorgfaltspflichten der Unternehmen im Rahmen der EU-Gesetzgebung.
- Darüber hinaus sollten die Gewerkschaften auf nationaler Ebene die Hebelwirkung der Mindestlohnrichtlinie nutzen, um eine tarifvertragliche Deckung auch im Fleischsektor sicherzustellen.
- Es wird wichtig sein, auch die Fleischproduktion unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und der gerechten Transformation zu betrachten.
Den gesamten Abschlussbericht gibt es hier zum Download.
Ein früherer Artikel zum Thema findet ihr hier: NGG: Fleischindustrie: Es bleibt viel zu tun