Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker will den kürzlich übernommenen Getränkelieferdienst Flaschenpost mit seiner bisherigen Eigenmarke Durstexpress zusammenführen: unter dem Namen Flaschenpost. Das Problem dabei: Die Durstexpress-Beschäftigten in Berlin, Leipzig und Bochum sollen nicht von Flaschenpost übernommen werden, sondern sich dort neu bewerben.
Hunderte Arbeitsplätze auf dem Spiel
Nachdem bekannt geworden war, dass allein in Leipzig mehrere hundert Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und es auch schon Kündigungen gab, wächst die Kritik am Unternehmen und die Solidarität mit den Betroffenen. NGG und Belegschaft haben mit der Gründung eines Betriebsrats in Leipzig begonnen. Außerdem gab es dort vergangene Woche eine Demonstration am Flaschenpost-Zentrallager. Dem folgte heute eine Kundgebung in Berlin, wo an zwei Standorten bis Ende Februar hunderte Beschäftigte entlassen werden sollen. Ulf Henselin, NGG-Referatsleiter Getränkeindustrie: „Es kann nicht sein, dass die Menschen um ihren Job fürchten müssen, obwohl das Geschäft mit der Getränkelieferung in der Corona-Pandemie auf Hochtouren läuft. Wir rufen Dr. Oetker auf, die Zusammenführung beider Marken fair zu gestalten. Wir sind gesprächsbereit.“