Von manchen Politikern und Wirtschaftsvertretern wird in regelmäßigen Abständen die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre gefordert. Mit der Realität hat diese Forderung wenig zu tun, denn in vielen Berufen ist ein so später Übergang in die Rente aus gesundheitlichen Gründen für große Teile der Beschäftigten unmöglich.
Der blanke Hohn
Die harte körperliche Arbeit in Backstuben oder in der Fleischverarbeitung, die Belastungen des Schichtdiensts in der Lebensmittelproduktion oder das jahrzehntelange Arbeiten im Stehen und unter großem Stress in der Gastronomie: Unzählige Menschen schaffen es nicht, bis zum heute geltenden Renteneintrittsalter durchzuhalten. Für sie sind Forderungen nach der Rente mit 70 der blanke Hohn.
Im am Montag, den 17. Juli, in Berlin vorgestellten Schwarzbuch Rente mit 70 wird die gegenwärtige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Berichten von Betroffenen, Porträts und Kurzbeiträgen intensiv beleuchtet. Zu Wort kommen auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den Branchen der NGG, zum Beispiel Ümit Kosak, der beim Backwarenhersteller Wolf ButterBack in Füth arbeitet und Thomas Pietzka, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Pfeifer und Langen (Zuckerindustrie) in Euskirchen.