Unter dem Motto „Wir lassen uns nicht spalten“ haben am Samstag, den 9. April 2016, tausende Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen, darunter auch zahlreiche NGG-Mitglieder, für ein Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen auf dem Münchner Odeonsplatz demonstriert. Anlass für die Kundgebung war die anhaltende Blockade eines entsprechenden Gesetzentwurfs durch die CSU.
„Es wird Zeit, dass der Gesetzgeber hier klare Regeln schafft“
Um deutlich zu machen, dass sich Lohndumping über Leiharbeit und Werkverträge mittlerweile durch alle Branchen zieht, sprachen in München Betriebsräte unterschiedlichster Branchen. Aus dem NGG-Bereich trat Susanne Ferschl, Gesamtbetriebsratsvorsitzende bei Nestlé, ans Rednerpult: „Bei uns am Standort in Biessenhofen gibt es zwar noch keine Leiharbeit und Werkverträge nur in wenigen Randbereichen wie bei den Reinigungsdiensten oder der Pforte. Aber auch da sage ich: Es kann doch nicht sein, dass zwischen dem Pförtner der Fremdfirma und dem eigenen Pförtner ein Gehaltsunterschied von um die 1.000 Euro besteht! Wir fordern: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Das Problem: Wir haben keine Mitbestimmung. Sorgen macht uns auch, dass der Konkurrenzdruck steigt: auch bei der Fleisch- und Wurstsparte von Nestlé: Wer am billigsten liefert, ist dabei. In einigen Schlachtkonzernen sind zwei Drittel der Belegschaft Werkvertragsarbeitnehmer. Damit wird Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt, die noch eigenes Personal beschäftigten und nach Tarif bezahlen. Es wird Zeit, dass der Gesetzgeber hier klare Regeln schafft, die den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verhindern. Herr Seehofer, hören Sie auf, Politik auf dem Rücken der Arbeitnehmer in diesem Land zu machen!“
DGB-Kundgebung gegen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen
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