In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Gewerkschaft NGG und der Gesamtbetriebsrat der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE) AG die beabsichtigte Fusion der drei großen Coca-Cola-Abfüller in Europa zur Coca-Cola European Partners bewertet:
Der Zusammenschluss der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE) AG in Deutschland, der Coca-Cola Enterprises Inc. und der Coca-Cola Iberian Partners zum weltweit größten Abfüller von Coca-Cola-Produkten wird auch für die Beschäftigten in Deutschland einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Es ist zu erwarten, dass der längst begonnene Umbau der CCE AG weiter an Fahrt aufnimmt und noch tiefgreifender ausfallen wird.
Umso wichtiger ist es, dass es bei den Tarifverhandlungen zwischen der CCE AG und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im März gelungen ist, die Arbeitsbedingungen der mehr als 9.000 Beschäftigen in Deutschland durch eine lange Laufzeit des Tarifvertrages längerfristig festzuschreiben: Per Tarifvertrag ist sichergestellt, dass der Umbau der CCE AG für die Dauer von fünf Jahren sozial verträglich vonstattengeht: Das zeigen auch die jüngst angekündigten Standortschließungen im Nordwesten: Bei allen betroffenen 523 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte durch die im März erzielten Vereinbarungen, zum Beispiel das verbesserte Freiwilligenprogramm und die freiwillige Altersteilzeit ab 55, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Wir erwarten und fordern, dass dies auch bei etwaigen weiteren (Teil-) Schließungen der Fall ist und faire und zufriedenstellende Regelungen für alle Beschäftigten getroffen werden, die die CCE AG verlassen.
Inakzeptabel wäre, dass die vom Konzern durch die Fusion erhofften „Synergieeffekte“ de facto lediglich darin bestehen, dass die Zahl der Arbeitsplätze in Europa drastisch reduziert wird und die Arbeitsbelastungen für die Beschäftigten weiter steigen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern der anderen betroffenen europäischen Länder werden wir uns dafür einsetzen, dass die von der Konzernspitze in Atlanta getroffene Entscheidung nicht zu Lasten der Beschäftigten in Europa geht.
Hamburg, den 10. August 2015
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Gesamtbetriebsrat der CCE AG
Coca-Cola Tarifrunde 2015