Zu Beginn des Monats hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Kultusminister der Länder aufgefordert, ein Schulfach "Ernährung" einzurichten. Bei der Gewerkschaft NGG stößt der Landwirtschaftsminister damit auf Zustimmung. Darauf hat die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger hingewiesen: "Das Problem einer wachsenden Zahl von Erkrankungen in Zusammenhang mit ungesunder Ernährung und insbesondere fehlender Bewegung lässt sich nicht wegdiskutieren."
Kreislauf unterbrechen
Ein Schulfach Ernährung könne helfen, auch den Kindern, deren Eltern über wenig "Ernährungswissen" verfügen oder weniger Wert auf ausreichend Bewegung legen, den richtigen Umgang mit Lebensmitteln zu vermitteln. "Gesunde Ernährung als Lehrstoff in Schule oder, noch besser schon in der Kita, kann dazu beitragen, den häufig zu beobachtenden Kreislauf, dass ungesund lebende Eltern ungesund lebende Kinder großziehen, zu unterbrechen." Daher sei es bedauerlich, dass die Kultusminister der Länder den Vorschlag aus dem Ministerium "erstaunlich schnell und offenbar ohne echte Prüfung" abgelehnt haben.
Wenig Sinn mache es im Übrigen, jungen Menschen die Bedeutung hochwertiger Lebensmittel nahezubringen und gleichzeitig bei der Schulverpflegung zu sparen. "Allzu häufig werden Schulverpfleger und Caterer allein nach dem Preis ausgewählt. Gesunde Ernährung und gute Lebensmittel gibt es aber nicht zum Schleuderpreis. Noch sind sich dessen längst nicht alle Entscheidungsträger in den Ländern und Kommunen bewusst."