Die Smart Food Factory, die „intelligente Nahrungsmittelfabrik“, bezeichnet die Vision einer Produktionsumgebung, in der sich Produktionsanlagen ohne menschliche Eingriffe weitgehend selbst organisieren. Reale technische Grundlage sind cyber-physische Systeme, die mithilfe des Internets der Dinge miteinander kommunizieren. Cyber-physikalische Systeme (Cyber Physical Systems, CPS) sind gekennzeichnet durch eine Verknüpfung von realen (physischen) Objekten und Prozessen mit informationsverarbeitenden (virtuellen) Objekten und Prozessen über offene, teilweise globale und jederzeit miteinander verbundene Informationsnetze. Das Internet der Dinge bezeichnet die Verknüpfung physischer Dinge mit einer virtuellen Repräsentation im Internet. Die automatische Identifikation mittels RFID wird oft als Grundlage für das Internet der Dinge angesehen. Sensorik und Aktorik erweitern die Funktionalität um die Erfassung von Zuständen bzw. die Ausführung von Aktionen.
Die Smart Factory soll flexibler auf Anforderungen des Marktes und der Kunden reagieren können. Die Vernetzung von Mensch, Maschine und Rohstoff soll die Herstellung auf Nachfrage (production on demand) ermöglichen, ohne die Vorteile der Massenproduktion aufzugeben. Das Produkt trägt in einem Speicher die individuellen Wünsche des Kunden mit sich. Der Auftrag soll sich so selbstständig steuern. Über die Auswertung der dabei anfallenden Daten ergibt sich stets ein Blick in Echtzeit auf die Auslastung der Fabrik. Der Mensch wird über mobile Endgeräte (Tablet, Smartphone) mit der Technik verbunden und ist so Teil des Netzwerkes.
Die „digitale Fabrik“ – also das virtuelle Abbild realer Produktionsstätten – und die physische Produktion werden in Echtzeit miteinander gekoppelt. Veränderungen im virtuellen Abbild führen unmittelbar zu Veränderungen in der realen Welt und umgekehrt. So ließen sich künftig kostengünstige Massenproduktion und individuelle Kundenwünschen in hoher Qualität miteinander vereinbaren.
Industrie 4.0 trifft in der lebensmittelverarbeitenden Industrie in weiten Teilen auf einen hohen Automatisierungsgrad und innovative Technologien. Automatisierte Kommissioniersysteme, lückenlose Chargenrückverfolgung oder der Einsatz von Robotern in Produktions- und Verpackungslinien sind bereits Realität in der Nahrungsmittelindustrie.