Nichts lief mehr im Burger-King-Restaurant, Autohof Herzsprung (A24) Wittstock in Brandenburg. Die komplette Früh- und Spätschicht war am Freitagnachmittag ab 14:00 Uhr in den Warnstreik getreten, um ihre Forderungen lautstark zu verkünden. Es war der erste Streik in der Systemgastronomie im Osten in der diesjährigen Tarifrunde. „Das Geiz-Angebot der Arbeitgeber empfinden die Beschäftigten als extrem respektlos. In der Systemgastronomie verdienen die Beschäftigten teilweise nur knapp über dem Mindestlohn. Gerade diese unteren Lohngruppen sollen jetzt mit Minimalsterhöhungen abgespeist werden.“, so Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG in Berlin-Brandenburg.
In der Tarifgruppe 1 bieten die Arbeitgeber bei einer Laufzeit von 4 Jahren lediglich eine Lohnerhöhung von 1,26 Euro. Der Arbeitgeberverband Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) hatte in den Verhandlungen immer wieder betont, dass die untersten Tarifgruppen im Niedriglohnbereich bleiben müssten, um auch Migrantinnen und Migranten, die erst kurz in Deutschland seien und Quereinsteiger eine Einstiegschance in die Branche zu geben. Dazu Riesner: „Aber auch diese Menschen möchten einen Lohn, von dem sie in Würde leben können. Das ist aktuell nicht möglich. Es ist großartig zu sehen, dass die Belegschaften zusammenhalten und sich nicht spalten lassen.“ Auch Systemgastronomie-Fachkräfte profitieren von den Forderungen der NGG: „500 Euro mehr im Monat würde bedeuten, dass wir bei den Fachkräften die 3.000 Euro Marke knacken. Nur so kann die Branche verhindern, dass sie den Anschluss an die restliche Gastronomie nicht verliert.“, so Riesner.
Zum Hintergrund: In den Tarifverhandlungen in der Systemgastronomie spitzt sich der Konflikt zu. Auch in der zweiten Verhandlung wurde keine Einigung erzielt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte deshalb die Beschäftigten verschiedener Fast-Food-Ketten in den kommenden Wochen zu Streiks aufgerufen. Der Warnstreik am Freitag im Burger-King-Restaurant, Autohof Herzsprung (A2) bei Wittstock verzeichnete eine 100 prozentige Beteiligung. Ein deutliches Zeichen, wie groß der Handlungsbedarf ist.