Hamburg, 7. Mai 2024
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die regionalen Tarifverträge für die Süßwarenindustrie gekündigt und den Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) zu bundesweit einheitlichen Tarifverhandlungen aufgefordert. Dazu erklärt Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG: „Von den hohen Preisen – insbesondere für Lebensmittel – sind die Beschäftigten überall in Deutschland betroffen. Wir fordern bundesweit einheitlich ein Lohnplus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro mehr pro Monat. Die Süßwarenbranche konnte im Handel teils deutliche Preissteigerungen durchsetzen und hat die Produktionsmengen gesteigert. Auch, um im Vergleich mit anderen Branchen im Kampf um Arbeits- und Fachkräfte aufzuholen, muss die Branche bei den Löhnen deutlich nachbessern.“
Die Länder-Tarifkommissionen* aus Beschäftigten der deutschen Süßwarenindustrie haben folgende einheitliche Forderungen an die Arbeitgeber aufgestellt:
-
Erhöhung der Entgelte um 9,9%, mindestens jedoch um 360 EUR pro Monat
-
Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten
-
Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 190 EUR pro Ausbildungsjahr
*Hintergrund:
-
In den Betrieben der deutschen Süßwarenindustrie arbeiten rund 60.000 Beschäftigte. Die Süßwarenindustrie ist in die folgenden neun Tarifgebiete unterteilt: Hamburg / Schleswig-Holstein, Niedersachsen / Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz / Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Ost, Berlin-West.
-
Die Tarifverträge für diese Tarifgebiete wurden in der Vergangenheit unabhängig voneinander und dezentral zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) abgeschlossen. Im vergangenen Jahr wurde dann erstmals seit 2007 nicht regional, sondern bundesweit einheitlich über einen Tarifabschluss verhandelt (mehr Infos zum Tarifabschluss: NGG-Pressemitteilung vom 22. Juni 2023).