NGG lehnt den IW-Vorschlag zur Erhöhung des Renteineintrittsalters ab
Rente mit 70/73: "Das ist absurd und völlig weltfremd"Hamburg – 25. Juli 2016
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger, hat die Forderung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) und von Teilen der CDU/CSU nach einer schrittweisen Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 bzw. 73 Jahre als „absurd und völlig weltfremd“ kritisiert.
Michaela Rosenberger: „Bereits die Rente mit 67 ist für die Menschen in Branchen mit harter körperlicher Arbeit nicht zu schaffen. Für Kellnerinnen und Kellner, für Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen oder am Band in der Süßwarenindustrie sind Planspiele über einen Renteneintritt mit 70 oder 73 der reine Hohn.“
Zur Lösung der Rentenfrage müsse an vielen verschiedenen Stellschrauben und nicht nur an einer gedreht werden. Es sei ein Armutszeugnis für die Wissenschaftler des IW, dass sie in regelmäßigen Abständen die immer gleiche absurde Antwort liefern: „Noch länger arbeiten kann nicht die einzige Antwort sein“, so Rosenberger.
Stattdessen müssten etwa die Betriebsrenten gestärkt werden. Auch gelte es, die Frage der Anrechnung auf die Grundsicherung grundsätzlich zu überdenken und zumindest Freibeträge zu ermöglichen. Rosenberger: „Langfristig wird es darum gehen, die Rentenversicherung auf breitere Beine zu stellen und sie zu einer Erwerbstätigenversicherung umzubauen.“