In einer aktuellen Stunde wird sich heute auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen der Bundestag mit der Situation in der deutschen Fleischindustrie befassen. In den vergangenen Tagen sind zahlreiche Corona-Infektionen von Beschäftigten in Schlachthöfen öffentlich geworden. Die starke Ausbreitung von Infektionen in dieser Branche ist keine Überraschung. Die meist aus Osteuropa stammenden, über Werkverträge mit teils dubiosen Subunternehmen beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen oft unter sehr beengten Verhältnissen in Massenunterkünften leben. Schon lange macht die NGG auf die teils schlimmen Arbeits- und Lebensbedingungen in der Schlacht- und Zerlegeindustrie aufmerksam. Für Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der NGG, sind die massenhaften Corona-Infektionen das "traurige Resultat eines kranken Systems".
In einem Schreiben an die Bundestagsfraktionen und die Bundesministerien für Arbeit und Soziales, Wirtschaft und für Ernährung und Landwirtschaft hat die NGG nun einmal mehr eindringlich schnelles Handeln eingefordert. info
Die Corona-Infektionen in den deutschen Schlachthöfen wurden zuletzt auch in zahlreichen Medien thematisiert (Auswahl):
- Handelsblatt: Wie die Fleischwirtschaft zum neuen Corona-Hotspot werden konnte
- Deutschlandfunk: Gewerkschaft NGG beklagt Zustände in der Fleischindustrie
- Hessischer Rundfunk: Corona-Hotspot Schlachtbetrieb: Wer kontrolliert das?
- Saarländischer Rundfunk: NGG fordert grundlegende Reform bei Schlachthöfen
Zum aktuellen Schreiben der Gewerkschaft NGG an die Bundestagsfraktionen und die Bundesministerien.