Verteilt auf vier Kongresstage hatten die 1.300 Teilnehmenden des 13. Kongresses des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) ein strammes Programm. Vom 29. September bis 2. Oktober 2015 waren Delegierte und Gäste aus 40 Ländern nach Paris gekommen, um gemeinsam über die Leitlinien der europäischen Gewerkschaftsarbeit der nächsten Jahren zu debattieren. Den Auftakt des Kongresses unter dem Motto "A fair society - quality jobs and workers' rights" machten prominente Rednerinnen und Redner, darunter EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, der zu einer Stärkung der internationalen Gewerkschaftsbewegung aufrief, und Frankreichs Präsident Francois Hollande.
Am 2. Kongresstag, den 30. September 2015, haben die Delegierten einstimmig eine Resolution zur Flüchtlingssituation in Europa verabschiedet. Darin heißt es unter anderem: "Mit ihren 60 Millionen Mitgliedern bleibt die europäische Gewerkschaftsbewegung ein Bollwerk gegen jede Form von Intoleranz und wird sich weiterhin für eine humanitäre Antwort auf eine humanitäre Krise einsetzen."
Zum neuen Präsidenten des EGB wurde Rudy de Leeuw aus Belgien gewählt. Als neuen EGB-Generalsekretär bestimmten die Delegierten den Italiener Luca Visentini.
Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB, englisch ETUC für "European Union Confederation") wurde 1973 gegründet. Heute vertritt er 82 nationale Gewerkschaftsbünde mit insgesamt 60 Millionen Mitgliedern, zum Beispiel den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).