Oldenburg - 4. November 2016
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert mindestens 6,5 % höhere Entgelte für die Beschäftigten im Hotel– und Gaststättengewerbe Weser-Ems und den ostfriesischen Inseln. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro in allen Ausbildungsjahren erhöht werden. Die Tarifverträge wurden zum 31.12.2016 gekündigt.
Christian Wechselbaum, zuständiger Gewerkschaftssekretär in der Region Oldenburg/ Ostfriesland erklärte hierzu „Der Tourismus boomt - jetzt muss was für die Beschäftigten passieren. Die Stundenlöhne im Tarifgebiet Weser-Ems und auf den ostfriesischen Inseln liegen um bis zu 17 % unterhalb dessen was im restlichen Niedersachsen bezahlt wird, z.B. in Emden und Aurich. Es kann nicht sein, dass ein Hotelfachmann in Oldenburg 9,53 Euro bekommt, aber seine Kollegin in Emden für die gleiche Arbeit 10,90 Euro. Ähnlich schlecht sieht es aus auf den Nordsee-Inseln. Während eine Köchin auf Norderney 10,89 Euro bekommt, erhält ihr Kollege auf dem Festland in Wittmund für die gleiche Arbeit schon 12,41 Euro.“
Wechselbaum weiter: „Wenn die Beschäftigten hier in der Region bereits wenige Kilometer weiter deutlich mehr verdienen, dann dürfen sich die Gastronomen und Hoteliers nicht über den Bewerbermangel wundern. Das Gastgewerbe muss ein attraktiver Arbeitgeber werden, wozu vor allem faire Entgelte, gute Ausbildungsvergütungen und vernünftige Arbeitszeiten gehören.“
Kontakt: www.ngg.net/oldenburg-ostfriesland
Hinweise: Der Entgelttarifvertrag Weser-Ems umfasst die kreisfreien Städte Oldenburg, Wilhelmshaven und Delmenhorst, sowie die Landkreise Friesland, Wesermarsch, Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg und Vechta. Dier Tarifvertrag für die ostfriesischen Nordsee-Inseln gilt auf Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Der Entgelttarifvertrag Niedersachsen gilt mit Ausnahme der Tarifgebietes Weser-Ems und der ostfriesischen Inseln im gesamten Bundesland. Damit grenzen z.B. Aurich, Emden, Leer, Wittmund und Diepholz an das Tarifgebiet Weser-Ems.