„Wir haben einen Organisationsgrad von annähernd 70 Prozent. Damit sind wir ein Leuchtturm im Osten!“, sagt Jürgen Uffelmann, seit 2013 Betriebsratsvorsitzender bei Coca-Cola European Partners Deutschland (CCEP DE) in Ludwigsfelde/Genshagen.
170 Beschäftigte arbeiten hier im Süden Berlins, insgesamt hat der amerikanische Brausehersteller allerdings mehr als 7000 Beschäftigte auf 37 Standorte verteilt in ganz Deutschland. Tendenz sinkend. Denn der multinationale Konzern ist seit Jahren in einem permanenten Umstrukturierungsprozess, der bereits zur Schließung zahlreicher Standorte geführt hat.
„Unsere Spielräume werden hier immer kleiner, die Entscheider sitzen inzwischen in der CCEP-Zentrale in London und steuern von dort aus 13 Länder in Westeuropa“, sagt Uffelmann, der als stellvertretender Gesamtbetriebsrat auch im Coca-Cola-Aufsichtsrat vertreten ist. Der 53-Jährige ist inzwischen hart gesotten im Kampf um die Interessen seiner Kollegen. Von diesen wiederum wünscht er sich Mut, den Mund aufzumachen und sich einzumischen. „Nur so können wir gemeinsam etwas verändern“, ist sich Uffelmann sicher. Schließlich gehe es darum, sich dem Arbeitsplatzabbau und der Ausgliederung von Funktionen entgegenzustellen.
Ende 2019 laufe zudem der Unternehmenstarifvertrag Struktur aus. „Den müssen wir mit vereinten Kräften verteidigen!“ Noch bezeichnen Jürgen Uffelmann und seine sechs Kollegen im Betriebsrat die Arbeitsbedingungen in Genshagen als gut: Neben Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld gibt es ein betriebliches Gesundheitsmanagement, gerechte Entlohnung und überdurchschnittliche Abfindungen. Aber eines ist für die Mannschaft bei Coca-Cola sicher: Nur mit einer starken Interessenvertretung wird hier weiterhin der Mensch im Mittelpunkt stehen.