Spanische Coca-Cola-Beschäftigte kämpfen entschlossen für ihre Arbeitsplätze Coca-Cola: David gegen Goliath

Teilnehmende einer Kundgebung für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Madrid am 18. November 2017.

Am Dienstag, 24. Januar 2017, beginnen in Deutschland die Verhandlungen über mehr Geld für die Beschäftigten von Coca-Cola. In Spanien spitzt sich parallel ein über Jahre andauernder Kampf um den Erhalt von Arbeitsplätzen beim spanischen Coca-Cola-Abfüller CCIP immer weiter zu. Aktueller Höhepunkt war eine machtvolle internationale Solidaritätsaktion am 18. und 19. Januar 2017. Gewerkschafter u.a. aus Deutschland, Belgien und Frankreich trafen sich, organisiert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in Madrid und protestierten öffentlich.

Aus Arbeitskampf wird Bewegung

„Aus einem Arbeitskampf ist eine soziale Bewegung geworden. Ganze Familien, Nachbarn, die spanischen Gewerkschaften unterstützen gemeinsam und entschlossen die Betroffenen. Sie lassen sich nicht mit Abfindungen abspeisen, sie wollen ihre Arbeitsplätze behalten“, sagt Ulf Henselin, Referatsleiter für Getränke in der NGG-Hauptverwaltung, der in Madrid dabei war. „Es zeigt sich, dass wir bei Coca-Cola keine nationalen Lösungen brauchen, sondern abgestimmte internationale. Damit werden wir Coca-Cola in der nächsten Woche bei der Tarifverhandlung konfrontieren“, hat Ulf Henselin angekündigt.

David gegen Goliath

Es ist ein Kampf wie der von David gegen Goliath. Coca-Cola, weltweit größter Getränke-Produzent, macht nicht nur Kahlschlag in Deutschland. In Spanien werden vier Standorte geschlossen, 1.190 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze. Von einem Tag auf den anderen war 2014 der Abfüllbetrieb in Madrid, der schwarze Zahlen schrieb, dicht. Dort gab es die besten Tarifverträge und die Beschäftigten waren gut organisiert. Seitdem wehren sie sich.

Hochregallager ohne Paletten

Am 13. Juni 2014 hat der Oberste Gerichtshof Spaniens den spanischen Coca-Cola-Abfüller CCIP verurteilt, die Entscheidung zurückzunehmen und die Arbeiter wieder einzustellen. Coca-Cola interessiert das nicht. Die elf Abfüllanlagen sind längst abgebaut. Das noch bestehende Logistikzentrum ist ein Phantom – ein Hochregallager ohne eine einzige Palette. Handwerker sitzen vor Computern, die nicht angeschlossen sind.

Infos zur Tarifrunde Coca-Cola 2017: www.ngg.net/coca-cola