Am 17. Oktober hat die Tarifkommission Systemgastronomie gemeinsam mit Streikenden aus der Berliner McDonalds-Filiale am Checkpoint Charly der neuen Hauptstadtrepräsentanz des Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) einen Besuch abgestattet. Mit im Gepäck: Unsere Forderungen, ein Megafon und jede Menge Motivation!
Los ging es um 12:00 Uhr am Brandenburger Tor. Danach bestreikten mehrere Dutzend Teilnehmende aus Tarifkommission und Frühschicht die McDonalds Filiale am Checkpoint Charly, ehe der Warnstreik seinen Höhepunkt am Nachmittag vor der Hauptstadtrepräsentanz des Arbeitgeberverbandes BdS nahm, die an diesem Tag eröffnet wurde. Die Stimmung in den Betrieben sei aufgeheizt, so Mark Baumeister, Referatsleiter für das Gastgewerbe bei der Gewerkschaft NGG und Verhandlungsführer in der Tarifrunde für die Systemgastronomie. „Das Geiz-Angebot der Arbeitgeber empfinden die Beschäftigten als extrem respektlos. In der Systemgastronomie verdienen die Beschäftigten teilweise nur knapp über dem Mindestlohn. Gerade diese unteren Lohngruppen sollen jetzt mit Minimalsterhöhungen abgespeist werden“, sagt er weiter. In der Tarifgruppe 1 bieten die Arbeitgeber bei einer Laufzeit von 4 Jahren lediglich eine Lohnerhöhung von 1,26 Euro.
Das ihnen das Angebot viel zu niedrig ist, haben die Streikenden am Donnerstag laut und deutlich klar gemacht. Gäste, die auf die Eröffnungsfeier der neuen Hauptstadtrepräsentanz des BdS wollten, wurden von Sprechchören empfangen. Eins ist sicher: Die Forderungen der Beschäftigten konnte an diesem Tag niemand überhören.
Hintergrund:
In der deutschen Systemgastronomie, zu der unter anderem McDonalds, Burger King, Nordsee, ECP (Gastronomie u.a. in den Centerparks), Starbucks, KFC und weitere gehören, arbeiten rund 120.000 Menschen. Am 12. und 13. September 2024 ist die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag für die Branche ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro/ Stunde in der Tarifgruppe 1, 500 Euro mehr für alle Beschäftigten ab Tarifgruppe 2 und eine Einmalzahlung von 500 Euro für NGG-Mitglieder bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Zudem soll die Ausbildungsvergütung auf 1.150 € im ersten Ausbildungsjahr, 1.250 € im zweiten Ausbildungsjahr und 1.350 € im dritten Ausbildungsjahr steigen sowie eine Abstandsklausel zum Mindestlohn vereinbart werden.