In einem 12-seitigen Papier haben SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP die Grundzüge einer gemeinsamen Regierungskoalition festgehalten. Dem #Sondierungspapier ist zu entnehmen, dass es auch bei der täglich erlaubten Arbeitszeit Änderungen geben könnte. Demnach soll künftig unter bestimmten Bedingungen von der heute maximal erlaubten täglichen Höchstarbeiszeit von zehn Stunden abgewichen werden dürfen. Eine solche Aufweichung des Arbeitzeitgesetzes lehnt die NGG ab.
Guido Zeitler, Vorsitzender der NGG: "Überlange Arbeitszeiten machen auf Dauer krank. Die Arbeitszeit lässt sich schon heute höchst flexibel regeln und die geltenden Regeln gelten viel zu oft nur auf dem Papier – davon können zum Beispiel die Beschäftigten im Gastgewerbe ein trauriges Lied singen. Köchinnen, Restaurantfachleute und Aushilfen haben zuletzt auch deshalb in Scharen die Branche verlassen, weil sie anderswo geregelte und gesunde Arbeitszeiten finden.
Ein vergiftetes Geschenk
Mit der Möglichkeit, die Tageshöchstarbeitszeit zu verlängern, wolle die FDP den Arbeitgebern und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) offenbar ein Wahlgeschenk präsentieren, so der NGG-Vorsitzende. "Verantwortungsbewusste Arbeitgeber nehmen dieses vergiftete Geschenk nicht an: Für das Gastgewerbe, das händeringend nach Fachkräften und Nachwuchs sucht, wäre eine Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes kein Grund zur Freude. Noch längere Arbeitszeiten würden noch mehr Menschen dazu zwingen, den Job zu wechseln. Damit die Branche auch in Zukunft genügend Personal findet, müssen die Arbeitszeiten in Küchen, Hotels und Kneipen runter und nicht rauf. Die FDP möchte jetzt eine alte Forderung des Dehoga erfüllen, die völlig aus der Zeit gefallen ist und dem Gastgewerbe schaden wird.“