Jedes Jahr Mitte Mai legt das Bildungsministerium den Berufsbildungsbericht zum aktuellen Ausbildungsmarkt vor. Der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler hat sich zur Situation der beruflichen Bildung im Gastgewerbe geäußert: „Der Berufsbildungsbericht widerspiegelt die dramatische Fachkräftesituation im Gastgewerbe, das besonders von der Pandemie betroffen ist. So liegt der Rückgang der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 2019 um rund ein Drittel weit über dem Durchschnitt der Branchen. Hinzu kommt, dass trotzdem fast 45 Prozent der Ausbildungsplätze für Restaurantfachkräfte 2021 nicht besetzt werden konnten."
Steigende Löhne sorgen für mehr Attraktivität
Der Fachkräftemangel werde durch viel zu hohe Abbruchquoten noch verschärft. "Das ist nicht nur pandemiebedingt, sondern hat sich im Gastgewerbe seit Jahren verstetigt. Nach wie vor belegen die gastgewerblichen Berufe einen traurigen Spitzenplatz. Teilweise mehr als 40 Prozent der Azubis lösten hier ihren Vertrag vorzeitig. Die neuen Ausbildungsordnungen, die ab August gelten, können zu einem echten Neustart der Branche beitragen. Mit hochwertiger und vielfältiger Ausbildung sowie geschärften Berufsprofilen und modernisierten Inhalten steigt die Chance, wieder mehr junge Menschen für die Arbeit im Gastgewerbe zu begeistern. Vor allem aber ist es der NGG gelungen, in fast allen Bundesländern Tarifverträge mit dem Dehoga abzuschließen, die weit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und das gesamte Tarifgefüge einschließlich der Ausbildungsvergütungen nach oben verschieben, teilweise steigen die Löhne um mehr als 20 Prozent." Damit habe das Gastgewerbe eine gute Chance für einen Neustart nach der Pandemie, so der NGG-Vorsitzende. "Die NGG erwartet von den Arbeitgebern, dass sie die Neuordnung der gastgewerblichen Berufe und die aktuellen Tarifabschlüsse nutzen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Ausbildungsqualität zu erhöhen sowie dem Image dieser spannenden Branche auf die Sprünge zu helfen.“
Der Berufsbildungsbericht - BMBF