Es ist noch ein ziemlich weiter Weg, bis Frauen und Männer tatsächlich gleichgestellt sind. Zum Beispiel verdienen Frauen durchschnittlich immer noch 20 Prozent weniger pro Arbeitsstunde. Die Rentenlücke ist noch größer: Frauen bekommen im Schnitt rund die Hälfte weniger Rente als Männer. Die Bundesregierung will jetzt mit der am Mittwoch von Ministerin Franziska Giffey vorgestellten neuen nationalen Gleichstellungsstrategie mehr Tempo bei der Gleichberechtigung machen.
Ein wichtiger Schritt
Claudia Tiedge, stellvertretende NGG-Vorsitzende, begrüßt das: „Das ist ein wichtiger Schritt: Besonders wichtig ist, dass die Umsetzung der Strategie ressortübergreifend erfolgt: Gleichstellungspolitik geht alle Bereiche und Ministerien an und gehört nicht im Frauenministerium separiert.“ Jetzt müsse eine zügige Umsetzung folgen, so Tiedge. „Um die Ziele der Gleichstellungsstrategie zu erreichen, muss sie von einer unabhängigen Institution begleitet werden: Natürlich muss die geplante ‚Gleichstellungsstiftung‘ auch mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden. Mehr Gleichstellung ist kein kurzfristiges und schnell abgehaktes Projekt für eine Regierungslegislatur, sondern daran muss auf Dauer und ganz konkret gearbeitet werden." Mit einem ‚Gleichstellungscheck‘ könnten die Auswirkungen gesetzlicher Regelungen auf Frauen und Männer geprüft und rechtzeitig so angepasst werden, dass die Lebenssituationen von Frauen und Männern gleichermaßen berücksichtigt werden.