Gewinn steigern - Risiko minimieren. Das ist die zugrunde liegende Logik, wenn Markengeber wie Burger King, McDonald's oder Nordsee entscheiden, ihre Filialen nicht selber, sondern von externen Unternehmern betreiben zu lassen. Diese sogenannten Franchisenehmer zahlen gut, für die vom Franchisegeber - Burger King und Co - gelieferten Waren, TV-Werbung, Technik und Logistik. Und das Hauptrisiko tragen sie auch: Bleibt der wirtschaftliche Erfolg - warum auch immer - aus, spürt das zuerst und vor allem der Franchisenehmer.
Gestaltungsspielraum bleibt wenig
Ob bei Burger King, McDonald's oder etwa Nordsee - wo das Management die Hälfte aller Filialen zeitnah in die Hände von Franchisenehmern geben will - Unternehmer, die sich auf das "Prinzip Franchise" einlassen, machen sich in mehrerlei Hinsicht abhängig vom Markengeber. So verpflichten sie sich etwa häufig, die Produkte für einen festgeschriebenen Preis abzunehmen, sich an teuren Marketingaktionen zu beteiligen und für Fernseh-und Radiowerbung zu zahlen. Gestaltungsspielraum bleibt denen, die das Burger-Restaurant oder den Fisch-Imbiss vor Ort betreiben, und in einem hart umkämpften Markt Gewinn erwirtschaften wollen, wenig. "Der einzige Bereich, in dem der Franchisenehmer noch unternehmerische Freiheiten hat, ist die Personalpolitik", sagt NGG-Sekretär Christian Wechselbaum im Gespräch mit dem Magazin Einblick, das sich in "Billiglohnfalle Franchise" ausführlich mit den Folgen von Franchise für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt hat. Und eben weil Franchisenehmer wenig Spielraum haben, drehen sie, beim Versuch den Gewinn zu steigern oder überhaupt zu generieren, zuerst an den Personalkosten. Für die Beschäftigten heißt das dann allzu oft: geringer Lohn, überlange Arbeitszeiten, zu wenig Pausen und hoher Druck.
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