1. Verhandlung Tarifrunde Mindestlohn Fleischwirtschaft Die NGG kam zum Verhandeln, die Arbeitgeber nur zum Sondieren

07. Februar 2025

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Am 6. Januar 2025 habt sich eure Gewerkschaft NGG mit dem Sozialpolitischen Ausschuss der deutschen Fleischwirtschaft (SPA) getroffen, um über einen neuen bundeseinheitlichen Mindestlohn für die deutsche Fleischwirtschaft zu verhandeln. Den tarifvertraglich vereinbarten Fleisch-Mindestlohn gibt es seit 2021. Ein Erfolgsmodell, dass sich bewährt hat, findet NGG-Verhandlungsführer Thomas Bernhard. „Es ist gut, dass es eine branchen-eigene unterste Haltelinie gibt, etwa für ungelernte Kräfte. Wir kämpfen aber natürlich für gute Tariflöhne in der Fleischindustrie. Die müssen auch deutlich über dem Branchen-Mindestlohn liegen“.

Zu den jetzt anstehenden Neuverhandlungen hatten sich die NGG und der SPA vorab verabredet. Umso größer war das Erstaunen der NGG-Tarifkommission, dass die Arbeitgeber vor Ort lediglich von Sondierungen sprachen. Dazu sagt Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender: „Zu Gesprächen, ob man irgendwann in ferner Zukunft einmal Verhandeln möchte, dafür braucht man nicht sich nicht zu treffen. Wir waren zum Verhandeln und nicht zum Sondieren verabredet.“

Die Arbeitgeberseite behauptet nun, die NGG habe die Gespräche ohne nachvollziehbaren Grund abgelehnt. Das stimmt so nicht. dazu Thomas Bernhard „Wir haben unsere Forderung für einen bundeseinheitlichen Mindestlohn von 14,50 Euro brutto mit einer Abstandsklausel zum gesetzlichen Mindestlohn von mindestens einem Euro im Voraus adressiert. Unsere Tarifkommission besteht aus langjährig Beschäftigten der Branche. Sie kennen die Bedingungen der Branche und die Lage ihrer Betriebe. Sie kennen aber auch die Notwendigkeit einer leistungsgerechten Vergütung auch der untersten Lohngruppe.“

Die Tarifkommission fordert gemeinsam mit der NGG den SPA nun auf, schnell einen neuen Termin vorzuschlagen, in dem über einen Mindestlohn für die Branche verhandelt wird. Das sei auch eine Frage des Branchenimages und des Respektes vor den Beschäftigten, so Bernhard.