Nicht nur die Milch kann sauer werden, auch die Beschäftigten der ostdeutschen Milchindustrie - jedenfalls dann, wenn sie nicht endlich mehr Lohn bekommen. Das haben sie am Mittwoch (11. Oktober 2023) mit mehrstündigen Warnstreiks an sieben Standorten deutlich gemacht: beim DMK Erfurt und Altentreptow, bei der Zentralkäserei (ZMV) in Dargun, bei Euro Cheese und wheyco in Altentreptow, beim Frischli Milchwerk in Weißenfels sowie der Altmark Käserei (Uelzena Gruppe) in Bismark. Die Beschäftigten sind sauer, dass die Arbeitgeber ihnen nur sechs Prozent Lohnerhöhung anbieten - und damit weniger als bei Betrieben in den westdeutschen Bundesländern. Die "Lohnerhöhung" und würde aufgrund der Inflation zudem in Wahrheit einen Reallohnverlust bedeuten. Die nächste Tarifverhandlung findet am 24.Oktober statt. “Weitere und auch längere Streiks sind nicht ausgeschlossen, falls die Arbeitgeberseite weiter versucht, den Osten abzuhängen. Das lassen sich die Milch-Beschäftigten nicht mehr gefallen”, so Uwe Ledwig, Vorsitzender der NGG Ost und Verhandlungsführer.
Auch in der Folgewoche brechen die Streiks in der ostdeutschen Milchindustrie nicht ab: Am Montag, den 16. Oktober und Dienstag, den 17. Oktober streikten die Beschäftigten bei BMI in Jessen, Arla in Upahl (beide 16.10.) sowie Müritz Milch in Müritz.