Bis zu 27 Prozent Plus in der sächsischen Ernährungsindustrie und eine deutliche Angleichung an die West-Tarife, zehn Prozent Entgelterhöhung in zwei Schritten plus 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie bei Coca-Cola und bis zu 16 Prozent mehr Geld beim Caterer Eurest: Die NGG hat in den ersten Tarifrunden 2023 kräftige und dauerhafte Entgeltsteigerungen durchgesetzt.
Mit zum Teil zweistelligen Abschlüssen hat die NGG in mehreren Unternehmen der sächsischen Ernährungsindustrie den Lohnabstand zum Westen erheblich verringern können. Die Beschäftigten bei Sonnländer in Rötha erhalten in zwei Schritten insgesamt 598 Euro mehr Lohn im Monat. Das entspricht einer Erhöhung von bis zu 27 Prozent und damit fast einem Drittel mehr Entgelt. Ein weiteres Beispiel: In den zwei Vandemoortele-Standorten Dommitzsch und Dresden steigen die Entgelte mit 392 Euro in zwei Schritten um bis zu 19 Prozent, zusätzlich erhalten die Kolleg*innen eine Inflationsausgleichsprämie von 800 Euro.
Bei Coca-Cola hat die NGG-Tarifkommission insgesamt zehn Prozent tabellenwirksame Lohnsteigerung in zwei Schritten plus 3.000 Euro Inflationsausgleichprämie für die 6.500 Beschäftigten durchsetzen können. Auszubildende erhalten monatlich 100 Euro mehr Lohn sowie 2.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Und die 4.000 Beschäftigten beim Caterer Eurest freuen sich über deutliche Entgelterhöhungen von bis zu 16 Prozent monatlich, plus eine Inflationsausgleichsprämie von 400 Euro.
Ein besseres Investment als jede Aktie: die NGG-Mitgliedschaft
„Wir sind sehr gut ins Tarifjahr 2023 gestartet und haben für unsere Beschäftigten kräftige Lohnerhöhungen durchsetzen können, in der Spitze sogar im zweistelligen Bereich. Das gelingt uns auch, weil die Streikbereitschaft in unseren Betreiben sehr hoch ist“, sagt Freddy Adjan, der stellvertretende NGG-Vorsitzende. „Wir setzen vor allem deutliche Steigerungen in der Tabelle durch. Das ist für uns zentral, denn nur Tabellenerhöhungen wirken dauerhaft. Das tun Einmalzahlungen nicht.“
NGG wirkt – und die Mitgliedschaft ist effektiver als jede Aktie: „Ein besseres Investment als die NGG-Mitgliedschaft kenne ich überhaupt nicht“, sagt Freddy Adjan. „Die Kolleg*innen zahlen einen Beitrag von einem Prozent brutto, den sie auch noch steuerlich geltend machen können, und bekommen dafür ein Vielfaches an Lohnerhöhungen, in normalen Jahren vielleicht das Doppelte oder Dreifache, jetzt in Inflationszeiten sogar acht Prozent oder mehr.“
Je mehr Beschäftigte in den Betrieben NGG-Mitglied werden, desto bessere Tarifabschlüsse kann die NGG durchsetzen. Das gilt natürlich auch für die nächsten großen Tarifbrocken: die Tarifverhandlungen Brauer, Zucker, Brotindustrie. Auch die Süßwarenindustrie mit ihren 50.000 Beschäftigten ist dran. Hier gehen die NGG-Tarifkommissionen mit einer Forderung von 500 Euro monatlich mehr für die Tarifgruppen A bis E sowie 400 Euro für Beschäftigte in allen anderen Tarifgruppen ins Rennen.