Lebendige Diskussionen, starke Positionierungen und viel Wiedersehensfreude nach den Corona-Jahren: Rund 100 Frauen haben am Wochenende auf der 12. Bundesfrauenkonferenz in Sprockhövel die Erwartungen und Forderungen der NGG-Frauen an die eigene Organisation und die Politik aufgestellt. Passend zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11. stand der erste Tag ganz im Zeichen des Engagements gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz. Als Teil der DGB-Aktion „Wir zeigen Gewalt die Rote Karte“ forderten die Delegierten einen kulturellen Wandel auch in der Arbeitswelt für eine Gesellschaft ohne geschlechtsspezifische Gewalt.
Zentral war die Forderung, Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in den nächsten Jahren in den Fokus zu stellen. Dass mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus, als neuer Schirmherrin für die NGG-Initiative Lohngerechtigkeit, Unterstützung von oberster Stelle für das Anliegen kommt, wurde von den Delegierten begeistert aufgenommen. Weitere wichtige Themen waren die Forderung, sich als NGG für die Stärkung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen einzusetzen, sowie dem gesellschaftlichen Rückschritt in der Verteilung der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern entschieden entgegenzutreten. Mit einem Antrag stand auch der Gender Data Gap, also das Problem, dass Frauen an vielen Stellen aufgrund fehlender Datengrundlagen nicht mitgedacht werden, auf der Tagesordnung. Die Delegierten forderten die NGG auf, wo möglich, sich dafür einzusetzen, dass als Entscheidungsgrundlage Daten über Männer und Frauen herangezogen werden.
Als Kandidatin der Frauen für den Hauptvorstand wurde erneut Conny Felten von der Carlsberg-Brauerei in Hamburg gewählt. Ein starkes Zeichen der Solidarität setzten die NGG-Frauen auch am mit der Verabschiedung eines Initiativantrags in Solidarität mit den Frauen im Iran.