Kurz vor dem Treffen der Sozial- und Arbeitsminister*innen am heutigen Mittwoch, hat sich die bayrische Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) zum Sprachrohr des Dehoga gemacht und fast wortgleich mit dem Arbeitgeberverband eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes „an die Realität der Lebenswelt der Menschen“ gefordert. Der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler kritisiert den kaum verhohlenen Lobby-Einfluss:
„Wer die täglich erlaubte Arbeitszeit noch weiter ausweiten will, spielt mit der Gesundheit der Beschäftigten und der Zukunft des Gastgewerbes. Durch den riesigen Fachkräftemangel ist dort der Druck auf die verbliebenen Beschäftigten schon jetzt extrem hoch. Um wieder mehr Menschen für den Beruf zu begeistern, braucht es bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, nicht noch längere Arbeitstage. Das hat auch unsere Umfrage zur Situation der Beschäftigten im Gastgewerbe bestätigt. Die bayrische CSU täte gut daran, den Beschäftigten zuzuhören, anstatt sich unkritisch zum Sprachrohr eines Arbeitgeberverbands zu machen.“
In einer aktuellen Umfrage der NGG unter Beschäftigten im Gastgewerbe zählten überlange Arbeitszeiten zu den meistgenannten Belastungen. Die ausufernden Arbeitszeiten wurden als Hauptgrund für einen möglichen Branchenwechsel genannt.