Ab dem 1. Januar 2021 sollen in der deutschen Fleischwirtschaft keine Werkverträge und keine Leiharbeit mehr zum Einsatz kommen. Das sieht der Entwurf eines neues Gesetzes vor, das voraussichtlich ab dem 10. September im Bundestag beraten wird. Per Gesetz soll in der Branche, die immer wieder Negativschlagzeilen macht, endlich für ordentliche Arbeits- und Lebensbedingungen gesorgt werden.
Damit soll Schluss sein
Die NGG begrüßt den Gesetzentwurf ausdrücklich, warnt aber davor, dass er im weiteren Gesetzgebungsverfahren verwässert werden könnte. Auf Druck von Lobbyisten könnten noch Schlupflöcher in den Gesetzestext eingebaut werden. Das geplante Verbot der in der Branche in großem Ausmaß eingesetzten Werkverträge und der Leiharbeit setzt richtig an: Über verwobene Vertragskonstruktionen mit oft dubiosen Firmen haben die Unternehmen der deutschen Fleischwirtschaft in der Vergangenheit allzu oft nicht nur die Arbeit, sondern auch jede Verantwortung ausgelagert. Wurden Fälle von Ausbeutung oder Tierquälerei bekannt oder wurde über die schlimmen Lebensbedingungen der meist aus Osteuropa stammenden Arbeiterinnen und Arbeiter berichtet, konnten sie so bequem ihre Hände in Unschuld waschen. Damit soll nun Schluss sein - endlich. Der von Arbeitsminister Hubertus Heil vorgelegte Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass die Beschäftigten künftig direkt bei den Betrieben beschäftigt werden müssen, auf deren Firmengelände sie ihrer harter Arbeit nachgehen.
Im Rahmen der "Aktionswochen Fleisch" informiert die Gewerkschaft NGG derzeit bundesweit vor Schlachthöfen und fleischverarbeitenden Betrieben über die angekündigten Änderungen in der Branche. In Weißenfels (Sachsen-Anhalt) hat die NGG am Samstag, den 5. September, zu einer Demonstration gegen Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft aufgerufen.
Schluss mit Werkvertrag und Leiharbeit!
Demonstration in Weißenfels