Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über die Einführung der "Nachunternehmerhaftung" in der Paketbranche hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft NGG, erklärt:
„Dass per ‚Nachunternehmerhaftung‘ künftig auch in der Paketbranche Unternehmen für die Verstöße gegen die Sozialversicherungspflicht ihrer Subunternehmer haften sollen, ist absolut sinnvoll. Ohne klare gesetzliche Regelungen und scharfe Kontrollen sind leider längst nicht alle Unternehmen bereit, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ordentliche Arbeitsbedingungen bei ihren Subunternehmen einzufordern.
Gute Erfahrungen
In der Fleischindustrie haben wir gute Erfahrungen mit der Nachunternehmerhaftung gemacht. Woran es noch fehlt, ist die ausreichende Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Das massenhafte Lohndumping auf Kosten der Beschäftigten und der Sozialkassen muss beendet werden - der Vorschlag von Hubertus Heil kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier sperrt, gegen Ausbeutung vorzugehen und die großen Paketdienste endlich stärker in die Pflicht zu nehmen. Es geht schlicht und einfach darum, gesetzliche Bestimmungen wie die Sozialversicherungspflicht und den Mindestlohn durchzusetzen. Eine übermäßige Belastung der Wirtschaft kann ich nicht erkennen.“