Rund 500 Teilnehmende, darunter 400 Beschäftigte verschiedener Nestlé-Standorte aus Deutschland, haben am 2. Oktober vor der Schweizer Konzernzentrale lautstark gegen den massiven Stellenabbau beim weltgrößten Nahrungsmittelhersteller protestiert. Trotz hoher Gewinne sollen allein an deutschen Standorten insgesamt 1.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Der neue Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider hat das Renditeziel auf 18,5 Prozent erhöht und dem Konzern einen umfassenden Umbau verordnet, dem europaweit Arbeitsplätze zum Opfer fallen.
Um ihren Widerstand gegen die rücksichtslose Konzernpolitik direkt bei den Entscheidungsträgern in der Schweiz auszudrücken, nahmen die Teilnehmenden beschwerliche Anreisen von bis zu 14 Stunden auf sich. Vor Ort trafen sie u.a. auch ArbeitnehmervertreterInnen aus Irland, Italien, Frankreich und Südamerika und konnten dem Management 17.000 Unterschriften von UnterstützerInnen ihres Protestes überreichen. Peter Schmidt (NGG) verdeutlichte, dass die Veranstaltung ein Wendepunkt im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Belegschaften bei Nestlé darstellt: "So was haben die noch nicht erlebt, hier in Vevey." Andreas Zorn, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Nestlé in Deutschland, sagte: "Die deutschen Beschäftigten hatten bisher eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen und viele Entscheidungen des Managements mitgetragen. Die aktuellen Pläne haben eine neue Dimension – die Stimmung der Beschäftigten ist auf dem Nullpunkt.“
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Zur Pressemitteilung vom 2. Oktober 2018
Proteste vor der Schweizer Konzernzentrale
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