Ob Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger, Erzieherinnen und Erzieher oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die Anforderungen an die Beschäftigten in Sozial- und Erziehungsberufen sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Sprachförderung, Inklusion, naturwissenschaftliche Frühforderung, Integration - sind etwa Aufgaben, die heute wie selbstverständlich zusätzlich von Politik und Gesellschaft an die Betreuerinnen und Betreuer der Kinder in deutschen Kitas gestellt werden. Eine bessere Bezahlung und eine höhere Wertschätzung ihrer Arbeit haben die Menschen, die diese wichtige Arbeit leisten, nicht erfahren.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW verhandeln deshalb derzeit mit den kommunalen Arbeitgebern über mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen in Jugendzentren, im Sozialdienst, in Kindertagesstätten und Co. Erst nach massiven Warnstreiks waren die Arbeitgeber bereit, überhaupt ein offizielles Angebot vorzulegen. Dieses Angebot reicht aber bei weitem nicht aus - nur wenige Beschäftigte würden danach ein wenig mehr Lohn bekommen. Eine echte Aufwertung, wie sie gefordert und nötig ist, sieht anders aus.
Arbeitgeber und Gewerkschaften haben jetzt den Versuch gestartet, im Rahmen einer Schlichtung zu einer Einigung zu kommen. Für die Dauer der Schlichtung sind die Streiks ausgesetzt. Sie werden, falls die Arbeitgeber weiterhin nicht bereit sind einzulenken, wieder aufgenommen.
Klar ist: Für die unangenehmen Folgen der Tarifauseinandersetzung, etwa die zeitweilige Schließung von Kindertagesstätten, sind nicht die Beschäftigten, die aus gutem Grund und mit gutem Recht auf die Straße gegangen sind, sondern die Arbeitgeber, die nicht bereit sind, ein faires Angebot vorzulegen, verantwortlich. Die Gewerkschaft NGG ist weiterhin - und auch im Fall weiterer Streiks - solidarisch mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Aufruf zur Kundgebung am 13. Juni 2015
Mehr Informationen: Verdi.de und gew.de
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