In Deutschland und in der Europäischen Union wird der Einzelhandel zunehmend von einer immer kleiner werdenden Anzahl von Supermarktketten dominiert. So gewinnt die Frage der "Einkaufsmacht" immer mehr an Bedeutung.
Die fünf größten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland, Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und Metro, verfügen heute bereits über einen Anteil von ca. 90 Prozent am inländischen Marktvolumen. Ein Ende des Konzentrationsprozesses im Lebensmitteleinzelhandel ist noch nicht in Sicht. Dabei gilt der deutsche Markt schon jetzt als einer der härtesten Märkte der Welt, mit einem außerordentlich niedrigen Preisniveau.
Je höher der Marktanteil der verbleibenden Supermarktketten, desto mehr wird die Marktkonzentration beim Wareneinkauf verschärft und die Abhängigkeit der Lieferanten inklusive der Erzeuger vergrößert. Je größer dabei der Marktanteil, umso mehr kann auch die Einkaufsmacht gegenüber den Lieferanten ausgespielt werden. Um zusätzliche Marktanteile zu gewinnen, werden Lieferanten und Erzeuger von den Supermarktketten im Preis gedrückt und unfaire Konditionen in die Verträge diktiert.
Der Verdrängungswettbewerb und der Preiskampf werden auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgetragen. In Deutschland verdrängen Niedriglohn- und Minijobs normale Arbeitsverhältnisse.
Die Supermarkt-Initiative ist ein Zusammenschluss von 26 Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, die sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Missbrauch von Einkaufsmacht aufgedeckt und begrenzt wird. Die Gewerkschaft NGG ist Teil dieses Zusammenschlusses und setzt sich so aktiv ein für eine Begrenzung der Macht der wenigen großen Superpermarktketten.