In den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD wurde offenbar ein Kompromiss bezüglich der Quotierung von Aufsichtsratsmandaten gefunden: Ab 2016 sollen demnach die Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen in Deutschland zu 30 Prozent von Frauen besetzt sein.
Zu der sich abzeichnenden Einigung über eine gesetzlich festgeschriebene Frauenquote sagte Michaela Rosenberger, Vorsitzende von NGG:
„Das wäre ein richtiger Schritt - wenn auch ein überfälliger und nicht weit genug gehender Schritt. Ohne eine Regelung durch die Politik blieben die Chefetagen auf Jahre weiter fast ausschließlich in den Händen von Männern. Die bloßen Absichtserklärungen und Selbstverpflichtungen der Unternehmen, ihre Spitzenposten künftig vermehrt mit Frauen zu besetzen, haben keine Veränderung bewirkt. Und das weder im Resultat, noch im Denken derjenigen, die über die Zusammensetzung dieser Gremien bestimmen: Die Frauenquote ist also leider nötig. Wir hätten uns eine Regelung gewünscht, nach der der Anteil weiblicher Führungskräfte bei 40 Prozent liegen muss. Außerdem sollte sich in der Besetzung des Aufsichtsrates auf Arbeitnehmerseite auch der Anteil von Frauen und Männern in der Belegschaft widerspiegeln.“